Erntetricks:  


Samen von Paprika / Peperoni für die Nachzucht zu gewinnen, ist kein Problem.

Man schabt sie mit einem Löffel und Messer aus den Früchten.

Achtung! Bei scharfen Sorten sollte man sehr darauf achten, dass die Samenkerne nicht irgendwo hinspritzen. Leute mit empfindlicher Haut sollten damit nicht in Berührung kommen. Und von den Augen will ich gar nicht reden. Vorsicht! Vorsicht! Am besten mit Gummihandschuhen arbeiten; denn auf den Fingern hält sich die Schärfe tagelang und wenn Sie sich danach unbewusst im Gesicht berühren, ist es mit Ihrem Frohsinn ein Weilchen vorbei.

Die herausgeschabten Samen müssen an einem luftigen warmen Ort gründlich getrocknet und dann erst für die Aufbewahrung eingetütet werden. Tütet man sie vorschnell ein, schimmelt es in der Tüte grässlich, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß.

Chilisamen halten sich bei kühler und trockener Lagerung maximal drei bis vier Jahre. Danach geht ihre Keimfähigkeit schnell gegen Null. Wenn man das absolut trockene Saatgut in Folie einschweißt und so einfriert, kann man auch noch länger Glück haben (ausprobiert habe ich das selbst aber noch nicht).


    Aussaattricks:  


Aussaat im Februar. Sollten Sie ein beheiztes Gewächshaus haben und Ihre Jungpflanzen tageslichtähnlich belichten, können Sie natürlich auch schon früher säen. Säen am besten in ein möglichst luftiges, feinkrümeliges und keimfreies Substrat (Nährstoffhaltigkeit ist von untergeordneter Bedeutung).
Passende Anzuchterde wird regelmäßig gegen Winterende von Discountern angeboten. ( „Selbstgebasteltes“ Substrat, gar Kaffeegrund, macht im Regelfall keinen Sinn. Man kultiviert damit eher Schimmelpilze, als die gewünschten Chilipflänzchen. )

Man sollte nicht zu knapp säen. Ich säe meist reichlich in schmale Erdrillen, max. 1 cm tief; denn häufig keimt die Saat nur zum Teil (besonders wenn das Saatgut nicht aus dem Vorjahr stammt, was bei mir fast immer der Fall ist).

Wenn zu viel aufgeht, kann man die Pflänzchen beim Pikieren ja wieder vereinzeln. Danach kommen die Aussaatkästchen bei mir in eine Metzgerskiste und werden von unten reichlich bewässert.

Die Metzgerskisten kommen dann zum "Ausbrüten" auf die Heizung (25-30°C). Licht spielt jetzt noch keine Rolle (erst nach dem Aufgehen der Saat - s.u.).

Wer genügend Stellplatz hat, kann bei frischem Saatgut (ein bis max. zwei Jahre alt) auch Korn für Korn in kleine Töpfchen säen; das bekommt den Pflänzchen besser, als die Reihensaat mit anschließendem Pikieren. Man erspart den Pflänzchen dadurch den „Pikierschock“.

Nach 10-14 Tagen lugen die ersten Pflänzchen schon aus der Erde.

Älteres Saatgut braucht zum „Schlüpfen“ signifikant länger. Und bei Chilisamen ist schon nach ca. drei Jahren Schluss mit lustig. Vier oder gar fünf Jahre altes Saatgut zum Keimen bringen zu wollen, ist nur noch ausnahmsweise erfolgreich.

Es empfiehlt sich, gleiche „Saat-Jahrgänge“ in die gleiche Kästchen (Stationen) zu säen, damit sie nach dem Aufgehen gleich von der Heizung ins Licht gebracht werden können. Warten auf der Heizung einige schon aufgegangene Jungpflänzchen zu lange auf andere, wird ihnen die Wärme zu viel und sie werden sie „gakelig“ und warten zu sehnsüchtig aufs Licht.

Nasse Füße sind für die Pflänzchen tödlich. Deshalb muss nach dem Aufgehen der Samen sehr vorsichtig gegossen werden.

Sobald die Jungpflanzen über die Keimblätter hinaus die ersten Blättchen treiben, sollten sie vereinzelt werden. Man darf sie dabei auch tiefer setzen als zuvor. Anschließend sollten sie in einem möglichst hellen frostfreien Raum (besonders warm muss er nicht sein) auf ihr Leben im Freiland warten.