Phasaeolus und einige andere Leguminosen (Stand: Januar 2023 )

=Sorten=    =Links=
 
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Abkürzungen/Hinweise=    =Kornbeschreibungsschlüssel
   =
Saisonale Besonderheiten=    =Botanische Arten=    
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Über den Bohnenkäfer als natürlichen Gegner des Sortenreichtums=
=
Über die Vergesslichkeit als "Förderer" des Sortenreichtums
=Der Lebenslauf einer Bohne: Praxisanleitung zur sortenreinen Nachzucht=

Feuerbohnen sind Fremdbefruchter. So kommt es immer wieder zu den apartesten Kornvarianten.

  Sorten:   --     A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z


Allgemeine Erläuterungen

 Abkürzungen und Hinweise:

 Kornbeschreibungsschlüssel (z.B. "K[GR-LSwb]):

 1. Größe
  • (K)lein
  • (M)ittel
  • (G)roß
 2. Form*
  • (R)undlich
  • (L)änglich
  • (Z)ylindrisch
  • (F)lach

* Zwischenformen wie R-L möglich.

 3. Musterung
  • (B)orlottityp [=gesprenkelt]
  • (E)infarbig
  • (S)checkig
  • (W)achtelbohne [=streifig]
  • (N)abeltyp
    [=Nabel auffällig]
 4. Färbung*
  • (b)eige-braun
  • (c)reme
  • (d)unkelbraun-grau
  • (g)rünlich
  • (l)ila-bläulich
  • (r)ötlich
  • (s)chwarz-fastschwarz
  • (w)eiß
  • (z)itron-gelb

* Falls mehrere Farben, zuerst genannt die überwiegende Farbe (z.B. cs bzw. sc)

 Saisonale Dokumentationsgrundlagen und Besonderheiten:

1991: im Versuch (generell jeweils 4 Kerne). Saison außerordentlich spät. Vieles blieb unreif.
(B?) = Wächst so niedrig, daß man sie auch als Buschbohne kultivieren könnte.
<91/1VF> = Kulturversuch 1991 (Anfang Februar eine größere Menge auf einem Areal von jeweils ca. 3 qm ausgesät).
<91/2VF> = Kulturversuch 1991 (am 3.5. jeweils zehn Körner der bezeichneten Sorten ins Freiland gesät).

1992: Generell sehr gutes Jahr. Keine Ausfälle durch Hasen oder Kaninchen. Es war warm, sonnig und trotzdem niederschlagsreich.
Ertragsmengenschlüssel 1992 (M = 83,7 g; s = 54,5):
gering= Erträge bis ca. 30 g
unterdurchschnittlich= Erträge bis ca. 85 g
gut durchschnittlich= Erträge bis ca. 140 g
überdurchschnittlich= Erträge bis ca. 190 g
exzeptionell= Erträge über 190 g

1993: Die Nummern bezeichnen die Stangen (< 5 Sorten/Stange gesät). Mittelgutes Jahr. Knappe Sorten vorgezogen. Teils Ausfälle durch Hasenfraß. Aussagekräftige Mengenvergleiche dadurch nicht möglich. Reife spät, teilw. zu spät.

1994: Generell ein schlechtes Jahr mit langer Hitzeperiode im Frühsommer, das kaum einen Fruchtansatz erlaubte. Ernte z.T. weniger als gesät war. Im September erst legten die Stangenbohnen richtig los, aber es ist ein Wettlauf mit der Zeit, ob noch vom Spätansatz (etliche Sorten blühen jetzt) vor dem Frost etwas reif werden wird. Im Oktober erste Fröste; das meiste nicht mehr reif geworden.
Je 20 x = Abweichend von der Norm (10 Körner) 20 Körner gelegt.
??Noch nichts gekeimt (Ende Mai)

1995: Saison spät, aber mengenmäßig letztlich nicht schlecht. Erntemenge wurde, sofern möglich, auf den Ertrag einer Pflanze relativiert.

1996: Alles sehr spät, aber durch üppige Niederschläge bis auf wenige Sorten, die im November verfaulten, reiche Ernte. Auch Sorten, die sonst kümmerlich trugen, waren gut behangen. Ertragsmengen: Saison-Ernterekord liegt bei E: 54,25/Pfl. (Meicy - etwas fraglich) bzw. E: 51,20/Pfl. (klar dokumentiert für ?Datscha3Braunrund?). 3. Platz: E: 49,50/Pfl. Sieben andere Sorten erzielten Ernten von E: >20,00/Pfl. und wurden mit "Spitzenertrag" apostrophiert.

1997: Im Balkonkasten je 15-20 Korn ausgesät am 30.3.. Vom Balkonkasten aus generell schwache Ernten. Ansonsten Superbohnenjahr, vielleicht das beste, das ich bisher hatte; Frühjahr feucht, Herbst trocken (hätte noch ein wenig länger sein dürfen). Ertragsmengen: E: 60,25/Pfl. (KapitänWeddigen); 56,12/Pfl. (Toplong); 41,73/Pfl. (Braunfleckig); 40,50/Pfl. (FabadaDeAsturias); 35,45/Pfl. (Niedrig); 35,10/Pfl. (YellowSwiss); 32,81/Pfl. (Hellbraun); 30,40/Pfl. (Solger)

1998: Saison für Bohnen so günstig, wie schon lange nicht mehr. Viel Regen, dann Sonne. Allerdings der Herbst war dann wieder total verregnet. Insbesondere bei Sojas die späten Sorten nicht mehr geerntet, obwohl hier und da noch ein paar Körner reif wurden. Ertragsmengen : E: 148,90/Pfl. (Emergo); 81,00/?Pfl. (FabadaDeAsturias); 106,05/?Pfl. (Zuf952b); 110,3/Pfl.. (GelbeWachs). Generell war der Ertrag/Pflanze offenbar nicht höher als sonst auch. Ich habe den Eindruck, daß es in solchen guten Jahren eine große Rolle spielt, ob sich die Pflanze die Stange mit anderen teilen muß oder für sich allein wachsen darf (Emergo wuchs ganz. allein; bei Gelbe Wachs waren es zwei Pflanzen). Erntedurchschnitt:

1999: Überwiegend sehr günstige Witterungsbedingungen. Teilweise sehr gute Ernte; fast alle Sorten vollreif abgeerntet (Ausnahme: Graulila).

2000: Aussaat am 15.4. als Vorzucht. Gutes feuchtes Frühjahr. Zur Blütezeit allerdings tendenziell zu trocken, so dass gegossen werden musste. Außerordentlich lange Saison ohne Frosteinbruch im Herbst. Wachstumsschub noch im Oktober. Allerdings zum Ausreifen der Kerne zu feuchtkalt, so dass ein Teil der Späternte notrief geborgen wurde. Beim Trocknen der Ernte auf der Fensterbank schlägt der Bohnenkäfer wieder zu, ganz arg bei 'Otto-sprenkel' (bei der ersten Kontrolle etwa ein Dutzend Käfer, bei der Nachkontrolle noch immer drei Imagines), die übrigen Sorten sind nur vereinzelt befallenen (bei der Nachkontrolle weitgehend sauber). Einen quicklebendigen Käfer habe ich noch im März 2001 auf 'GraulilaLinse' gefunden.

2001: Alle Sorten wurden vorgezogen. Generell war die Saison exorbitant: Sie begann erstmals in meinem Garten mit einer Schneckenplage, die etliche Sorten total hinraffte, anderen stark zusetzte. Pflanzen, die das überstanden, hatten es anschließend aber gut. Genug Regen im Frühjahr bis in den Juni hinein; dann überwiegend schönes Wetter. Im September allerdings regnete es wieder unablässig, was die reifen Kerne in den Hülsen faulen ließ. Für die ausgesprochen späten Sorten war das aber wiederum günstig; denn der erste Frost trat erst im November auf, so dass auch solche Sorten wenigstens ein paar reife Kerne brachten, die sonst bei mir nie ausreifen (z.B. 'BernerButter'). Alle sonstigen Spätsorten, um die ich immer zittere ('ÖsterreichLand...', 'CaraLaVirgen...' usw.) erreichten anstandslos und vollständig das Stadium der Dürrreife. Die aufregendste neue Erfahrung dieses Jahres war das komplikationslose Aufgehen von 10 Jahre altem gebeiztem Saatgut aus Mallorca ('Enero' und 'Iluro'). Nach meinen sonstigen Erfahrungen war sonst immer nach 5 Jahren das Lebenslicht meiner Saaten erloschen. Ist es vielleicht die Beizung, die die Kerne länger am Leben hält?? Man müsste es mal ausprobieren. Nur weiß ich nicht, welch ein giftrosa Zeugs in Mallorca zur Beizung verwendet wird.

2002: Alle Sorten habe ich vorgezogen. Die Saison war gut. Allerdings waren im Frühjahr die Schnecken wieder aktiv, so dass ich nicht alle Sorten durchgebracht habe. Anfang Oktober traten die ersten Bodenfröste auf. Ob noch genug Zeit für die sehr späten Sorten bleibt, ist unsicher. Bis auf eine Sorte ('Bilila" - Stangenbohnenpflanze, die Anfang Oktober zwar voller grüner Hülsen hängt, aber keine Anstalten macht, auch mal eine reif werden zu lassen) habe ich aber von allen Pflanzen wenigstens minimale Mengen Saatgut.

2003: Supersommer!! Alle Sorten hatte ich vorgezogen, anscheinend aber war der Zeitpunkt Anfang April angesichts des schönen Wetters viel zu rechtzeitig. Die Stangenbohnen waren bei der Auspflanzung nur noch ein kaum entwirrbares Knäuel, so dass das Entflechten nicht ohne Verluste abging. Zudem kamen die Eisheiligen nach der Pflanzung doch noch, zwar nicht mit Frost, aber mit eisigem Wind. Etliche Pflanzen überlebten das nicht, andere erholten sich nur langsam vom Stress. Puffbohnen vorzuziehen lohnt sich überhaupt nicht; denn alle Pflanzungen kümmerten und begannen quasi aus der Wurzel heraus von vorn. Das Ergebnis war ein sehr später Ertrag (wenn überhaupt). Trotz der ungünstigen Startbedingungen holten viele Pflanzen wieder auf und erbrachten in diesem Supersommer reiche Ernte. Besonders die sonst viel zu späten Sorten versprechen, in diesem Jahr noch auszureifen (z.B. Streits 10-Minuten) - s.u.! Verfrühungen von 1 Monat sind heuer keine Seltenheit. Einmalig ist auch, dass ich im September wild ausgesamte Bohnenpflanzen der zweiten Generation entdecke (die wohl nicht mehr ausreifen werden). Viele Pflanzen blühen noch im September über und über (bes. Feuerbohnen, von denen ich dummer Weise einige mit dabei habe, die ich für Stangebohnen hielt). Fehlkreuzungen werden wohl zum Problem, übrigens angesichts des ungebremsten Wuchses auch bei normalen Stangenbohnen. Viele Sorten wachsen (dank fleißiger Wassergaben) weit über 3 m hoch und greifen, wenn die eigene Stange nicht mehr reicht, einfach auf die Nachbarschaft über. (Schon im Juli sah es aus wie auf dem Bild.) Einige interessante Zufallskreuzungen haben sich schon im September beobachten lassen. Buschbohnen bekommen meine "Urwaldbedingungen" traditionell nicht so gut. Sie geraten leicht in Vergessenheit (und werden dadurch häufig nicht rechtzeitig geerntet), werden beschattet, legen ihre Hülsen auf die Erde, wo sie verfaulen usw. Mein Anbau-Chaos war heuer kaum noch beherrschbar. Der Ertrag der BB-Sorten war dementsprechend gering bis sehr gering.
Meine Hoffnung, dass auch die späten Sorten ausreifen würden, erfüllte sich leider nicht. Am 8.11. holte ich die letzten Pflanzen ein, über die schon der Frost hinweggegangen war. Von einigen Spätsorten (z.B. 'Sylvains', 'QueueDeCochonII' u.a.), die z.T. über und über mit Hülsen voll hingen, war buchstäblich noch keine einzige reif. Auch küchentauglich waren diese Hülsen frostbedingt nun nicht mehr. Schade!
Und noch eine Warnung an alle Sortenfreunde: Das Risiko für eine Sorte ist eigentlich nie ganz vorbei. Mir ist nämlich beim Trocknen der Ernte passiert, was eigentlich gar nicht passieren darf. Ein Regal, das schon 15 Jahre in Betrieb ist, hat ohne erkennbare Fremdeinwirkung ein Regalbrett einbrechen lassen und die Ernte 2003 auf die darunter lagernden Bestände und quer über den Flur "geschüttet". Das Chaos sah so aus, wie auf dem BohnenGAU-Bild. Glücklicherweise ließ sich doch vieles durch intensive andauslese" retten, vieles wanderte als kulinarisches Gemisch in die Küche.

2004: Leider kam Ende Mai eine Frostperiode nach, die viele Jungpflanzen dahingerafft hat. In einigen steckte anschließend noch ein Fünkchen Leben, doch erholten sich die Pflanzen nicht mehr oder einige mit größer Verspätung. Einige Sorten sind dadurch wohl endgültig verschwunden. Obwohl die Saison sich bis in den November hinzog, reiften einige Sorten nicht aus.

2005: Nach einem sehr schwachen und späten Saisonbeginn, bei dem die Schnecken ganze Arbeit leisteten, entwickelte sich das Jahr dann aber ausgesprochen gut. Von nahezu allen Kultivaren hatte ich überdurchschnittliche Ernte, zumal auch Sorten halbwegs ausreiften, die für hier meist zu spät sind. Der erste Frost kam erst in der zweiten Novemberhälfte. Auch die Sojabohnen, sonst häufig Sorgenkinder, erbrachten gute Ernte. Bis auf eine Sorte bin ich heuer vom Bohnenkäfer weitgehend verschont worden. Alles in allem also eine starke Saison mit teilweise enormen Erträgen.

2006: Gleich zu Beginn der Saison wurde etwa die Hälfte meiner Bohnenpflanzen von massivem Schneckenfraß gekillt (oder fast gekillt). [Dummerweise bin ich daran selber Schuld; denn auf der Hälfte des Beetes hatten sich Erdbeeren ausgebreitet, die ich gerne abernten wollte (sie brachten auch tatsächlich gute Ernte), die aber den Schnecken offenbar hervorragenden Unterschlupf boten.] Ein paar Pflanzen überlebten zwar, setzten aber - wenn überhaupt - sehr spät nur eine oder zwei Hülsen an. Die Pflanzen, die auf der anderen Beethälfte ohne diesen Unterbewuchs standen, entwickelten sich gut und brachten trotz Schneckenbefall ordentliche Ernte. Auch Spätsorten wurden zum größten Teil noch reif; denn die ersten Fröste kamen erst in der zweiten Novemberhälfte. In den Sommermonaten musste z.T. ausgiebig gewässert werden, weil es über längere Zeitstrecken zu wenig regnete (sieht man mal von dem außergewöhnlich kalten August ab).

2007: Bis auf den starken Schneckenbefall im Frühjahr, der etliche Jungpflanzen kurz nach dem Auspflanzen total wegfraßen (trotz mitternächtlicher Jagd jeden Tag über mehrere Wochen hinweg), entwickelten sich die überlebenden Pflanzen gut und brachten auch generell gute Ernte. Gegen Ende der Saison fehlte noch etwas Zeit, um auch die späten Sorten (vor allem Feuerbohnen) ausreifen zu lassen.

2008: Als Bohnenjahr eigentlich nicht schlecht, sieht man vom Schneckenangriff im Frühjahr und dem ziemlich plötzlichen Saisonende Ende Oktober einmal ab. Beiden Widrigkeiten fielen einige Pflanzen zum Opfer. Während die frühen Fröste im Herbst nur die späten Sorten betreffen, die hier sowieso nur ausnahmsweise einmal ausreifen, dezimiert die Schneckenplage leider ganz unselektiv die Kulturerfolge. Irgend etwas hat sich unter der Hand in meinem Gartenmilieu geändert; denn noch vor einigen Jahren hatte ich so gut wie nie Schneckenprobleme. Mein Garten wandelt sich mehr und mehr in einen Schattengarten. Eindeutig scheint mir, dass die unterschiedlichen Böden in meinen Beeten einen Einfluss haben: Je schwerer die Böden, desto mehr Schnecken, so scheint es mir; denn dort gibt es auch bei trockenem Wetter immer feuchte Hohlräume in der Nähe der Fraßpflanze zum verkriechen. Meine nächtlichen Schneckenvernichtungs-Beobachtungen legten mir auch nahe, dass einmal attackierte Pflanzen immer wieder heimgesucht werden, entweder von den immer wieder gleichen Schnecken, die sich in der Nähe verkrochen haben (und die man vergangene Nacht übersehen hatte) oder von anderen, die sich vom "Fraßgeruch" angelockt fühlen.

2009: Nach einem Frühjahr, in dem wieder einige Pflanzen den Schnecken zum Opfer fielen (nicht ganz so schlimm wie in den Vorjahren), war die Saison gut. Viele Pflanzen wurden aber nicht so hoch wie sonst und im Herbst hätten viele Sorten noch mehr Reifungszeit benötigt. Feuchtkalte Tage und Frost kamen zu früh. Besonders ertragreiche Sorten in diesem Jahr: CatarinoBB, RovioSB; Rundblässlich; RundscheckeSB;

2010: Eine sehr durchwachsene Saison! Nach einem wahren Schneckenhorror, der mich nach etlichen Totalausfällen zwang, erstmals mit Schneckenkorn weiteren Ausfällen entgegen zu wirken kam ein sehr schöner Frühsommer. Und dann ging Ende Juli der Regen und die kühle Witterung los. Eigentlich dachte ich: Schön, dann kriegen die Spätsorten ordentlich Regen ab. Sie wuchertenn auch prächtig. Aber dann reichte es am Schluss bei einigen Spätsorten nicht für die Ausreife. Sehr schade - aber so kann's gehen.

2011: Kein gutes Bohnenjahr. Trotz Schneckenkorn im Frühjahr schneckenbedingte Ausfälle. Auch später stehen die Pflanzen nicht wirklich gut da. Einige kümmern bis zum Herbst. Der Ertrag war generell unterdurchschnittlich bis kümmerlich (bis hin zum Totalausfall).

2012: Im Prinzip sehr gutes Bohnenjahr. Schneckenprobleme im Frühjahr, die ich - ich gestehe! - mit Schneckenkorn einigermaßen beherrschen konnte. Später gutes Wachstum und guter Fruchtansatz. Leider ist gutes Wetter allein noch keine Garantie für gute Ernte; denn: Ich hatte während urlaubsbedingter Abwesenheit im Juli eine sehr kooperative Gießhilfe, die - weil sie es mir besonders gut machen wollte - ALLE grünen Bohnen aberntete und in meine Tiefkühltruhe verbrachte. Und nun musste ich hoffen, dass an den Pflanzen noch etwas "nach kam". Die meisten Sorten (besonders die späten) taten mir den Gefallen, so dass letztlich die Ausfälle moderat blieben. Die Gesamternte bleibt dadurch aber zufällig und nicht beurteilbar.

2013: Furchtbares Bohnenjahr: Es fing schon bei der Vorzucht im April an mit dem tristen, kalten und nassen Wetter. Die Pflänzchen, die angegangen waren, wurden dann Opfer des wochenlang nasskalten Wetters, die vielen Pflanzen das Leben kostete. Ich glaube nicht einmal, dass die Schnecken dabei das Hauptproblem waren. Als es dann endlich im Juni/Juli ans Blühen und Fruchten ging, war es wiederum oft zu trocken. Im Juni und Juli war es generell trocken. Man hätte permanent gießen können. Die "Überlebenden" brachten mehrheitlich nur kümmerlichen Notertrag. Im Herbst fehlte überdies vielen Pflanzen die Zeit auszureifen, so dass auch Spätsorten nur zur Notreife gebracht werden konnten.

2014: Das beste Bohnenjahr, an das ich mich erinnern kann: Zwar gab es im Frühjahr Ausfälle durch Schnecken. Außerdem funktionierte mein Urlaubs-Gießdienst im Juli nicht richtig, so dass an einem Standort Dürreschäden auftraten, die nicht mehr einzuholen waren. Doch der ewig lange milde Herbst ohne Nachtfröste gab besonders den extrem späten Sorten eine gute Chancen, spektakuläre Erträge zu erbringen.

2015: Ein grauenhaftes Bohnenjahr! Etliche Sorten sind in dem Dürresommer in den oft heißen mistralartigen Winden verkümmert. Und das nicht nur bei mir: Bei einem Freund in der Nähe haben nur ca. die Hälfte der Kulturen überhaupt eine Ernte erbracht, trotz reichlicher Wassergabe. Im Herbst waren die Bedingungen dann besser; die überlebenden Pflanzen fingen (erneut) zu blühen an, aber die frostfreie Zeit reichte einfach nicht mehr, um noch Hülsen ausreifen zu lassen. Ein Standort in meinem Garten, der sonst immer zu feuchtschattig ist, erbrachte in diesem Sommer noch die akzeptabelsten Ergebnisse. Da das 2015 ausgebrachte Saatgut z.T. schon grenzwertig alt war, fürchte ich, dass die betreffenden Sorten bei mir für immer verschwunden sein werden.

2016: Wohl das beste Bohnenjahre, an die ich mich erinnern kann (noch besser als 2014)! Selbst die allerspätesten Sorten, von denen ich normalerweise bestenfalls ein paar frühreife Hülsen bergen kann, wurden heuer hinreichend reif, um abgeerntet zu werden. Zum einen lag das an den Eisheiligen, die 2016 so milde ausfielen, dass ich die Vorzuchten volle 14 Tage früher als sonst ins Freiland ausbringen konnte; zum zweiten war das Frühjahr nass und nicht kalt - für die Bohnenpflanzen ein Segen! (trotzdem gab es keine Schnecken nicht im Übermaß) - zum dritten war bis Ende Oktober noch nicht eine einzige Frostnacht zu verzeichnen. Die Erntemengen waren gut bis sehr gut, Sortenausfälle gab es kaum. Etliche Stangen waren so "beladen", dass sie im Wind brachen und die Pflanzen nun mitsamt der Bruchzonen auf dem Boden weiter wachsen mussten; das geschah aber so spät, dass es dadurch zu keinen nennenswerten Ertragseinbußen kam (nur das Vegetationschaos der kreuz-und-quer liegenden Pflanzen war enorm und machte es schwierig, die Ernten überhaupt bestimmten Sorten zuzurechnen - auch Kreuzbestäubungen gab es dadurch vermehrt). Blattlausangriffen hatte ich selber heuer nicht zu beklagen, aber bei einem Freund wurden die Puffbohnen stark befallen .

2017: Nun schon das zweite Mal in Folge super Wachstumsbedingungen für Bohnen (sieht man mal vom Spätherbst ab, in dem die Spätsorten durch vielen Regen regelrecht "ersoffen" sind und nur Noternten brachten). Die Eisheiligen fielen hier aus, so dass alle Sorten über eine Woche früher als üblich durchstarten konnten. Bis zum frühen Herbst waren die Bedingungen "bohnenfreundlich" (Regen-Sonne-Regen-Sonne) ohne Dürreperioden. Leider hatte ich als Bohnenstangen z.T. lange Haselnuss-Triebe genommen. Was ich nun weiß: Dieses Holz ist (zu schnell getrocknet) sehr bruchempfindlich, so dass etliche nebeneinander stehende Sorten unter ihrer Last ineinanderstürzten (einige Stangen brachen gleich mehrmals in verschiedenen Höhen). Dadurch waren die Pflanzen bei der Ernte teilweise kaum noch auseinander zu halten. Vieles vom Erntesegen musste dadurch der Küche, statt dem Sortenerhalt zugeführt werden.

2018: Eigentlich waren die Wachstumsbedingungen für die Bohnenkultur ideal, vorausgesetzt die Wasserversorgung stimmte. Keine Fröste um die Eisheiligen, so dass die frühzeitige Auspflanzung der Vorzuchten ohne Probleme klappte. Der Start war also super. Aber dann im Juli/August erlaubte ich mir eine Abwesenheit. Und angesichts der langen Dürre ohne jeden Regentropfen war die Wasserversorgung über knapp vier Wochen unzureichend und führte zum regelrechten Vertrocknen vieler Pflanzen (bis hin zum Totalausfall einiger Sorten). Viele Pflanzen erholten sich zwar wieder, doch die Ernte war kümmerlich bis ausgefallen. Wie es anders gegangen wäre, machte mir ein Gartenfreund vor, der dank regelmäßiger Wassergaben Allzeitrekorde im Ertrag der von ihm betreuten Sorten einbrachte. Schade, dass ich ein so schlechter Gärtner bin, der seine Kulturen zur besten Wachstumszeit im Stich lässt ;-). Im Herbst blieb es bei mir übrigens bis Mitte Nov. frostfrei, einige erst im August-September neu angesetzte Hülsen reiften dadurch noch aus und verhinderten den Totalausfall. Nennenswert geregnet hat es übrigens erst Anfang Dezember (mein Regenmesser zeigt am 3. Dez. 30l/qm an).

2019: Eigentlich ein gutes Bohnenjahr. Durch ausfallende Eisheilige war frühe Auspflanzung möglich. Erstmals habe ich seit Monat März die Niederschläge vor Ort gemessen (Monate-mm: 3-49; 4-27; 5-82; 6-30; 7-52; 8-37; 9-26; 10-57; 11-59; 12-64). Die Ernte war trotz der überwiegend guten Wachstumsbedingungen (bis auf den schrecklich trockenen September, der Niederschlag fiel erst an den letzten Tagen!) eher unterdurchschnittlich, im schattenexponierten Beet später und deutlich besser als in den vollsonnigen Beeten. Schneckenbefall im Frühjahr spürbar, aber meist gering. Was ich in all den Jahren noch nie hatte: Bohnenpflanzen können offenbar von Gallen befallen werden, hier bei 'Topfix' zu beobachten
Bohnengalle.

2020. Das Bohnenjahr fing eigentlich gut an. Die Eisheiligen fielen sehr gnädig aus; keine Ausfälle trotz früher Auspflanzung. Im Mai gab es dann 82mm Niederschlag. Aber dann folgte der zu trockene Juni mit nur 30mm. Die Wasserzufuhr reichte offenbar nicht aus. Die Tropenhitze im August dann, verbunden mit Dürre, gefolgt von einem noch trockeneren September (mit nur fünf Tagen mit ausreichend Regen), brachte viele Pflanzen an ihre Grenzen. Die Feuerbohnen hatten den Sommer über trotz reichlicher Blüte in der Augusthitze nichts angesetzt. Erst im Oktober kamen sie in Fahrt. Eine späte geringe Ernte war die Folge. Auch Totalausfälle (oder "Ernten" von 1 Korn!) waren keine Seltenheit.

Bohnentrocknung
Neben und übereinander: In diesem Arrangement trocknen die Bohnenkerne nach der Ernte.
Bitte nicht wackeln! Sonst gibt es Chaos.

2021: Das Bohnenjahr fing spät an, weil es Mitte Mai noch Bodenfröste gab. Dann gab es im Mai, Juni und Juli viel Regen, so dass die Pflanzen gut wuchsen. Jedoch war in diesem Jahr alles verspätet. Viele Sorten blühten erst im Spätsommer richtig und reiften dann gar nicht oder nur zur Notreife aus. Überdies freute sich mein Unkraut (vor allem die Zaunwinde) über den vielen Regen und bedrängte die Stangenbohnen. Letztlich war die Ernte bei vielen Sorten unterdurchschnittlich, auch Totalausfälle gab es (die Ursachen sind mir unklar - die Zaunwinde allein war es nicht; denn einige Sorten behaupteten sich trotz der Konkurrenz). Wenigstens habe ich im Herbst bei der Trocknung der Saaten keine Bohnenkäfer entdeckt (die sich im Vorjahr rasant vermehrt hatten).

2022: Wasser, Wasser ist das Thema der Bohnenkultur in diesen heißen Dürrejahren. Eine regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung entscheidet über die spätere Ernte. An den schattigsten Standorten hatte ich noch die besten Erträge, während die Sonnenstandorte teilweise zu Totalausfällen führte. Ein befreundeter Gärtner hatte mit seiner Tröpfchenbewässerung um Größenordnungen höhere Erträge als ich mit meiner "Zweimal-die-Woche-Bewässerung". Den Feuerbohnen ist es im Sommer selbst an Schatten-Standorten schlicht zu heiß. Sie blühen, aber es wird nichts daraus. Im Herbst blühen sie dann noch einmal und setzen erst jetzt ordentlich Hülsen an, die aber zum größten Teil vor den Herbstfrösten nicht mehr reif werden.

2023: Bis in den November hinein waren die Nachttemperaturen weit von der Frostgrenze entfernt, so dass noch viele Sorten reiften, die meist zu spät sind für diese Gegend. Feuerbohnen waren z.T. so spät, dass noch immer viele grüne Hülsen die Mehrheit des Behangs ausmachten.

 Arten und Unterarten:

BB = Phasaeolus vulgaris nana (Buschbohne) - Selbstbefruchter; gelegentlich Fremdbefruchtung.
FB = Phasaeolus coccineus (Feuerbohne) - Fremdbefruchtung (Um Sorten rein zu halten, sind große Pflanzabstände erforderlich > 300m!)
GL = Glycine max. (Sojabohne) u.a. Glycinien - Selbstbefruchter; mir sind Fremdbefruchtungen noch nicht untergekommen.
SB = Phasaeolus vulgaris (Stangenbohne) - Selbstbefruchter; gelegentlich Fremdbefruchtung.
VF = Vicia faber (Saubohne, Ackerbohne, Puffbohne) - Selbstbefruchter; häufig Fremdbefruchtung, wenn nahe beieinander gepflanzt.
Es gibt eine Reihe weiterer essbarer botanischer Arten, die sich bei mir aber allesamt nicht bewährt haben (z.B. Mondbohnen, Limabohnen, Adzukibohnen, Spaghettibohnen usw.)

BB bzw. SB haben ein ähnliches Erscheinungsbild wie FB, sollten aber wegen ihrer unterschiedlichen Befruchtung nicht miteinander verwechselt werden (BB u. SB = Meist Selbstbefruchter; FB=Fremdbefruchter). Im Jungstadium gibt es ein eindeutiges Unterscheidungskriterium, wenn man die Keimblätter beachtet.

  Links:

Es gibt offenbar nur relativ wenige Gartenfreunde, die den Sortenreichtum von Leguminosen zu ihrem Hobby gemacht haben. Im Netz sind nicht sehr viele Bohnen-Websites zu finden, die dem Sortenreichtum gewidmet sind, erst recht sind deutschsprachige nichtkommerzielle Angebote rar.

= Verdienstvolle Initiative, den im deutschsprachigen Raum verfügbaren Sortenreichtum in einem Portal zu bündeln

= Viele interessante Infos über Leguminosen (italienische Website in englischer Sprache)

= Aufschlussreiche Infos über Leguminosen (Ursprungsgebiet, Anbaubedingungen, Verbreitetheit, ernährungsphysiologischer Wert usw.)

= Äußerst interessante schon sehr lange bestehende englischsprachige Bohnen-Initiative mit vielen vielen Sorten.

= Eine Datenbank mit über 30000 (!) verschiedenen Bohnensorten (International - in spanisch oder englisch lesbar).

= Inspirierender und informativer Blog rund um die Bohne und andere Hülsenfrüchte.

 

  Andere Nutzpflanzen dieser Website:                       Tomaten         Peperoni            

 


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